Besprechung: Handbuch Messer- und Axtwerfen

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Titelseite des Handbuchs Messer- und Axtwerfen von Dieter Führer; Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Verlags;Kurz und knapp: Anfänger werden verständlich und umfassend in das Messer- und Axtwerfen eingeführt, Fortgeschrittene bekommen ein Nachschlagewerk zu einigen weiterführenden Themen.

Der Autor Dieter Führer leitet den Leser, der direkt mit "Du" angesprochen wird, schnell zu den ersten Messerwürfen und Treffern. Dann erst spricht er Fragen wie Messermodelle und Griffvarianten an. Alle wichtigen Themen werden verständlich, wenn auch knapp, behandelt. Ähnliches gilt für das letzte Drittel des Buches, das sich dem Axtwerfen widmet.

Die physikalischen Grundlagen des Werfens sind meines Erachtens falsch* beschrieben, und sollten auf der Physik-Seite nachgelesen werden. Das fällt aber nicht ins Gewicht, da die praktischen Auswirkungen, beispielsweise einer Veränderung der Messerhaltung, korrekt dargestellt sind.

Der Autor hat, wie auch ich, eine gesunde Skepsis gegenüber Wurfmessern und Äxten, die auf cool gemacht sind und sich dann meist nur schlecht werfen lassen.

Die von Dieter Führer verwendete Bezeichnung "Klemmgriff" ist so schön bildlich, dass ich sie für meine Griff-Erklärungen übernommen habe.

Anfängern würde ich raten, die ersten Messer-Wurf-Versuche aus 3m Entfernung mit dem Hammer-Griff zu machen, Daumen an der Seite. Bei den vom Autor vorgeschlagenen 1,5m Entfernung (Wurf fast ohne Umdrehung) besteht die Gefahr, dass man einem von der Scheibe zurückprallenden Messer - und das kann besonders am Anfang gerne noch passieren - nicht rechtzeitig ausweichen kann.

Insgesamt das beste deutsche Werk zum Thema Messerwerfen und Axtwerfen, mit einer durchdachten und ansprechenden Bebilderung. Erfahrene Werfer werden einige der Themen, die im Buch nur angerissen werden, dann einfach über die Artikel bei Messerwerfen.de vertiefen.

Christian Thiel


*Einige der falschen Aussagen zur Physik:
S. 25: Wenn der Griff im Ziel nach oben ragt (überdreht), muss man zur Korrektur natürlich näher an das Ziel heran. (Ist eine Flüchtigkeits-Verwechslung von Dieter Führer und in der (externer Link / neues Fenster)englischen Ausgabe schon korrigiert.)
S. 39: Ein nicht mittig gewichtetes Messer sei für weite Entfernungen "sogar vorteilhafter, denn es macht auf der gleicher Strecke weniger Umdrehungen".
Falsch, weil das Messer die gleiche Winkelgeschwindigkeit wie ein mittig balanciertes hat, und es damit die gleiche Strecke pro Umdrehung zurücklegt. Eine minimale Verlangsamung der Rotation tritt höchstens durch den Effekt ein, dass man das ungleich gewichtete Messer am leichteren Ende fasst, und somit den Radius (Schulter - Messerschwerpunkt) des Wurfs um wenige Zentimeter vergrößert.
S. 30: Ein Griff mit Daumen auf dem Rücken verlangsame die Rotation, denn das Messer bekomme "durch den leichten Druck, den der auf dem Klingenrücken liegende Daumen ausübt, ein kleines Drehmoment mit."
Auch dies ein Missverständnis: Das Messer ist mit weniger Umdrehungen am Ziel, weil es länger braucht um aus der Hand zu gleiten und dadurch näher am Ziel losgelassen wird. Die Winkelgeschwindigkeit der Umdrehungen bleibt die gleiche. Das lässt sich sogar an der Entfernungstabelle auf S. 32 im Buch ablesen, wo ausgehend von 3m die Strecke für eine weitere volle Rotation für "langsam" und "schnell" rotierende Würfe jeweils zwei Meter beträgt!
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