
Das Große Werfertreffen auf der Little Big Horse Ranch in Müncheberg bei Berlin war ein voller Erfolg!
Die Werfer von weiter weg reisten größtenteils schon am Freitag an und konnten ausgiebig fachsimpeln und sich die Pferde und die Western-Stadt ansehen. Abends trafen Norbert (von Axtwerfen.de) und ich nach acht Stunden Fahrt auch ein, wie versprochen wurden wir vom Bahnhof abgeholt. Untergebracht waren wir in der Reiterstube, andere Teilnehmer wohnten in den reichlich vorhandenen netten Wohnwagen beziehungsweise den extra dafür aufgestellten waschechten Indianer-Tipis. Die waren nachts etwas kalt, so dass in einigen immer ein Feuer brannte.
Das Abendessen gab es dann stilecht vom Lagerfeuer-Grill, und man blieb danach noch in der gemütlichen Runde sitzen. Kira, der Hunde-Welpe von der Ranch, tauchte immer wieder überraschend auf und hatte gesunden Appetit auf textil-Spaghettis (Schnürsenkel :-) Ein kurzer Regenschauer vertrieb uns in den überdachten "Saloon", wo noch länger über das Werfen an und für sich philosophiert wurde.

Am
Samstag ging es dann ans Eingemachte. Nach einem Frühstück wurden langsam von Christian Scholle, dem Veranstalter von der Ranch, und seinen Helfern die restlichen Ziele aufgebaut und man konnte anfangen, sich einzuwerfen. Langsam tauchten auch die ersten Zuschauer und die restlichen Teilnehmer auf (Zwei, Mutter und Tochter, sogar aus der Schweiz, die den Weg auf sich genommen hatten, um mal andere Werfer zu treffen, die in der Schweiz sehr dünn gesät sind). Das Fernsehteam eines Regionalsenders versuchte möglichst spektakuläre Aufnahmen einzufangen (siehe auch
Presseecho).
Mittags gab es dann im Verpfegungszelt Würstchen und Suppe, und Christian Scholle eröffnete offiziell das erste Große Werfertreffen. Angefangen wurde mit der sogenannten Kurzdistanz auf drei Meter. Auf jede der sieben Wettbewerbsscheiben warfen erst die Messerwerfer ihre drei Würfe, dann waren die Äxte dran. Später wurden zwei oder drei Scheiben gleichzeitig beworfen, um den Wettbewerb zu beschleunigen. Vor dem ersten Wurf
stellte jeder Werfer dem Publikum kurz seine Instrumente vor und erläuterte Vor- und Nachteile seiner Wahl. Das Glück beim Werfen wechselte stark, die Form schwankte bei manchen Werfern von Scheibe zu Scheibe zwischen keinem und drei Treffern. Natürlich begannen sich auch schon die Favoriten abzuheben, die einfach fast immer Punkte machten.
Nach dem Ende des ersten Wettbewerbs vertrieb ein Regenguss alle in sichere Unterstände, die hungrigen hatten sich gleich das Essens-Zelt ausgesucht. Kurz drauf kam die Sonne wieder durch und die Gewinner des Kurzdistanz-Wettbewerbs wurden bekanntgegeben.
Bevor der Platz für die 5,50m Mitteldistanz vorbereitet wurde, konnten wir eine Cowboy-Indianer-Show bestaunen, die Christian von der LBHR und Freunde von der Kermer-Ranch aus Eichenbrandt zum Besten gaben. Mit dabei waren auch Axtwürfe vom Pferd und eine schön laute Schießerei.

Dann ging es weiter für die Werfer, von denen sich nicht mehr ganz so viele für die längere Distanz angemeldet hatten. Insgesamt waren auch nicht mehr so viele steckende Messer zu begutachten (
Statistik), und das Ergebnis viel an der Spitze relativ knapp aus. Der einsetzende Nieselregen begann an den Nerven zu zehren, und so waren alle froh, dass sie sich jetzt noch ein wenig aus-werfen und dann ans Lagerfeuer setzen konnten (das den Regen anscheinend vertrieb, es blieb den restlichen Abend trocken).
Wieder gab es Fleisch vom Grill und die Siegerehrung. Dieter Führer überreichte Christian Scholle zum Dank für die Gastfreundschaft und die Organisation eine Holzfälleraxt, dann saß man bis spät in die Nacht am Lagerfeuer zusammen; Robert holte sogar noch seine Gitarre, und dann wurden Lieder mit allgemeinbekannten Texter herausgekramt. Dieter gab auch noch einige Seemannslieder zum besten. Der Jongleur, der uns vorher mit einer kleinen Show unterhielt, die Wurfmesser und unartige Bälle vorführte, begeisterte uns noch mit einer Feuerball-Vorführung.
Am
Sonntag dann klang das Treffen langsam aus. Im Distanz-Wettbewerb wurde noch ermittelt, wer von am weitesten weg sein Werkzeug noch zum Stecken bringen kann. Dann konnten wir uns noch den Kurzbeitrag ansehen, den das Regionalfernsehen ORB Freitag Abend über das Treffen gesendet hatte. Die eventuell geplanten Vorführungen wurden gestrichen, da die Werfer alle geschafft waren und sich meist schon auf den Heimweg machen mussten.
Insgesamt war das Treffen trotz des schwankenden Wetters ein voller Erfolg, man konnte sich super mit den Leuten unterhalten. Und, wie es am Lagerfeuer scherzhaft hieß:
Es war der erste Schritt nach Olympia. Bogenschießen gibt es dort schließlich auch!
Christian Thiel

Die Zuschauer bekamen einiges geboten.
Weitergehende Informationen:
Auf den Seiten der Little Big Horse Ranch findet sich, neben einem
Bericht, eine
statistische Auswertung der Würfe (mit Daten zum Download), die offizielle
Siegerliste und natürlich eine
Bildergalerie.