Zum zweiten Mal fand nun ein Werfertreffen im Wildwest-Freizeitpark
Pullman City statt. Am Wochenende vom 7.-9. Oktober 2005 trafen sich Messer- und Axtwerfer, um ihr Können zu messen und Spaß zu haben. Als
Großes Werfertreffen und damit diesjähriger Treffpunkt der europäischen Werferszene veranstaltet, war die internationale Beteiligung hoch, der durchschnittliche Anreiseweg betrug 870km, die deutschen Teilnehmer waren gegenüber den zahlreichen Franzosen und zwei Finnen sogar in der Minderzahl.
Freitag war wie üblich der Anreisetag. Trotz Problemen wie verschobener Flüge waren am späten Abend alle internationalen Werfer vor Ort gebracht. Die meisten schliefen im nahen
Hotel Passauer Hof, einige hatten kostenlos am Freizeitpark ihr Zelt aufgeschlagen (Vielleicht die bessere Wahl: "Es is phänomenal, vor dem Zelteingang in der Morgensonne zu frühstücken, und dann einige Probewürfe auf einen Baumstumpf zu machen, während ein paar Meter weiter eine Bisonherde schnaubend äst."). Nach einer Besichtigung der Wettbewerbsziele klang der Abend im originalgetreuen Saloon aus, wo sich eine Band mit Rodeo-Filmen abwechselte.
Am
Samstag ging es dann (später als geplant) nach 11 Uhr mit den Wettbewerben los. Wettkampfplatz war wieder einmal eine Weide, was sich über die Jahre aufgrund des Platzbedarfs und der immer schon vorhandenen Absperrungen als ideal für unsere Veranstaltungen erwiesen hat. Durch Ankündigungen neugierig gemacht, kamen auch einige interessierte Zuschauer vorbei, die alle ein sehr sicherheitsbewusstes Verhalten an den Tag legten. Nach ein paar Testwürfen waren nicht wenige angesteckt und versprachen, bis zum nächsten Jahr werfen zu üben.
Für die Wettbewerbe waren 5 Scheiben reserviert, auf die pro Disziplin jeder Werfer jeweils 4 gewertete Würfe hatte. Durch die gegenüber der bisherigen Regelung mit 7 Scheiben erhöhten Übersichtlichkeit für den Hauptschiedsrichter konnten die Wettbewerbe zügig durchgezogen werden. Die Punkte wurden wie üblich von 5 als Schiedsrichter agierenden, rollierend wechselnden Teilnehmern auf den Laufzetteln der einzelnen Werfer notiert. Dass die Freigabe der Würfe nicht durch Pfeifsignale sondern durch Zuruf erteilt wurde, empfanden viele Werfer als angenehm. Vor dem Mittagessen in einem der Imbisse im Freizeitpark wurden die Wettbewerbe Messer 3m und 5m durchgeführt, danach waren Axt 4m und 7m an der Reihe, das Anlegen neuer Distanzmarkierungsbänder ging schnell. Als die letzten Werfer ihre Äxte geschleudert hatten, stand die Sonne schon so tief am Horizont, dass die Distanzwettbewerbe auf den nächsten Tag verschoben werden mussten.
Zum Abendessen traf man sich fast geschlossen im Hotel, wo wir bis spät in die Nacht zusammen saßen, ein paar Minuten schunkeln zur kulturellen Erziehung der Gäste mit Unterstützung des Hotel-Musikers eingeschlossen.
Sonntag ging es dann zeitig mit einer 1½-stündigen Mitgliederversammlung des Europäischen Werferclubs "Fliegende Klingen" (
Eurothrowers) los. In der dreisprachigen Sitzung, für die einige Mitglieder, die nicht Anreisen konnten ihr Stimmrecht auf anwesende Werfer übertragen hatten, wurde ein Rückblick über die bisherige Vereinstätigkeit gegeben, der bisherige Vorstand (Maier, Thiel, Catania) einstimmig wieder gewählt und künftige Schwerpunkte festgelegt.
Danach ging es schnell nach Pullman City, wo noch der Distanzwettbewerb Messer durchgeführt wurde. Für den Axt-Durchgang war leider keine Zeit mehr, da um 12:30 Uhr die Werfer in der Reithalle eine Show für die Besucher des Freizeitparks gaben: nach einer kurzen Einführung in den Sport und einem Schau-Wettbewerb zeigten sie an der großen Wurfwand ihre Künste. Ein Höhepunkt war ein Messer, dass so exakt wie das vorherige geworfen wurde, dass es in dessen Griff steckte (
Photo)! Anschließend konnten sich interessierte Zuschauer die Wurftechnik erklären lassen und selbst auf die Zielscheiben werfen. Das wurde so rege genutzt, dass eine der Scheiben zusammenbrach. Nach dem späten Mittagessen mussten dann viele Werfer schon abreisen, so dass zur Siegerehrung nicht mehr alle ihre Urkunden und Preise (3
Professional Throwing Knife-Nachbauten hergestellt und gestiftet von Dieter Führer, 1 TFT-Wurfmesser gestiftet von mir) persönlich entgegennehmen konnten.
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei der Leitung von Pullman City, die ihre Lokalität und die Zielscheiben zur Verfügung stellte, und bei den Teilnehmern (insbesondere Michael und Claude), die mir als Schiedsrichter und bei organisatorischen Angelegenheiten helfend zur Seite standen.
Insgesamt glaube ich, dass das Treffen allen Teilnehmern viel Spaß gemacht hat, und die Chancen stehen gut, dass ich es nächstes Jahr wieder organisieren kann.